Der Gemeinschaftsgarten wird nach dem Konzept der Solidarischen Landwirtschaft gestaltet. Diese bezeichnet eine Form des alternativen Wirtschaftens im Bereich der Landwirtschaft. Der Wunsch nach einer fairen Handelsbeziehung, direktem Austausch und einem Wirtschaften im Einklang mit der Natur ist unsere gemeinsame Grundlage.
So funktioniert unser Gemeinschaftsgarten:
Die Gemüsetasche. Du erhältst alle zwei Wochen eine Tasche mit 4-5 kg saisonalem Gemüse inkl. Salat. Du bezahlst die Gemüsetasche im Voraus für das ganze Jahr. Diese kostet CHF 1’100.- für ein Jahr.
Der Anbau. Unsere Anbaumethoden orientieren sich an den ökologischen Gegebenheiten. Wir erproben und erweitern die Methoden ständig, um nebst gesundem Gemüse auch einen gesunden Boden und eine intakte Natur zu erhalten. Wir bauen unsere Gemüsekulturen nach den Richtlinien von Demeter und BioSuisse an.
Die Mitsprache. Deine Wünsche und Bedürfnisse sind wichtig! Wir tauschen uns über die Anbauplanung und die Organisation aus und suchen gemeinsam nach Lösungen.
Die Mitarbeit. Deine tatkräftige Unterstützung hilft! Du unterstützt den Gemeinschaftsgarten im Rahmen Deiner Möglichkeiten und Deiner Motivation. So können wir die Arbeit in einem sinnstiftenden Rahmen gemeinsam bewältigen. Die Teilhabe ermöglicht Dir Begegnung mit anderen Menschen, Identifikation mit dem Hof und dem Garten, sowie Erlebnis und Mitgestaltung.
Der Verein. Dein Dabeisein trägt die Gemeinschaft! Du bist Mitglied beim Verein «solavie». Dieser trägt den Gemeinschaftsgarten ideell und hat das Ziel, die Idee der solidarischen Landwirtschaft zu verbreiten und sich mit anderen Projekten, auch ausserhalb der Landwirtschaft, zu vernetzen und auszutauschen. Du möchtest mehr über den Verein «solavie» erfahren? Hier lang →
Mehr Infos. naturgut@katzhof.ch oder 062/558 84 11
Wir sind überzeugt, dass ein anderes Wirtschaften notwendig ist. Ein Wirtschaften, das nicht auf grenzenlosem Wachstum und Ausbeutung der natürlichen (und daher auch den menschlichen) Ressourcen basiert. Die Solidarische Landwirtschaft bezeichnet eine Form des alternativen Wirtschaftens im Bereich der Landwirtschaft und bietet eine Möglichkeit bewusst einen anderen Weg zu gehen.
Die Grundlage für die Solidarische Landwirtschaft liefert die Idee des Assoziativen Wirtschaftens, die auf der Rücksichtnahme der jeweiligen Bedürfnisse aller Beteiligten aufgebaut ist. Dies bedeutet, dass sämtliche Teilnehmenden einer Wirtschaftsgemeinschaft (Bsp. aus Produktion, Handel, Verarbeitung und Konsum) gemeinsam diskutieren und festlegen was jeder Einzelne braucht und was man dem Anderen anbieten kann. Es herrscht Transparenz und Vertrauen untereinander. Die Preise werden in gemeinsamer Absprache verhandelt und nicht über die „unsichtbare Hand“ des freien Marktes von Angebot und Nachfrage gebildet. Die Preise verstehen sich auch nicht als Produktpreise in dem Sinne, sondern decken die Betriebskosten die für die Produktion anfallen.
Die Solidarische Landwirtschaft baut auf definierten Grundsätzen und Prinzipien auf, die sich bei jeder Gemeinschaft eigenständig entwickeln. Gemeinsam ist ihnen der Wunsch nach fairen Handelsbeziehungen, direktem Austausch und dem Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Jeder Gemeinschaft liegen die oben genannten Grundsätze Vertrauen, Zusammenarbeit und Freiwilligkeit zugrunde. Darauf basieren die Prinzipien die dem konkreten Handeln einen Rahmen geben.
Schon in den frühen 70er-Jahren entstanden in der Westschweiz und parallel dazu auch in Japan erste Gemeinschaften im Sinne der Solidarischen Landwirtschaft. Später folgten auch Gemeinschaften in Deutschland, Frankreich und den USA. Heute sind verschiedenste Gemeinschaftsprojekte (auch als Commons bezeichnet) eine mögliche Antwort auf aktuelle Zeitfragen.
Zur Verbreitung der Idee der Solidarischen Landwirtschaft, die die Grundlage unseres Gemeinschaftsgartens bildet, haben wir den Verein „solavie“ gegründet.
Wir wollen uns mit Projekten die, auch ausserhalb der Landwirtschaft, im Sinne der Nachhaltigkeit aktiv sind vernetzen, austauschen und kooperieren.
Der Verein „solavie“ ist ideeller Träger und gemeinsames Gefäss für alle die an unserem Gemeinschaftsgarten und an solidarischer Landwirtschaft interessiert sind. Wir vernetzen und tauschen uns aus, entwickeln Ideen für die Zukunft und feiern Feste. Im Zentrum steht immer die Gemeinschaft. Die Landwirtschaft bildet die Grundlage für unsere Aktivitäten. Wir wollen jedoch die Grenzen zu anderen Bereichen, wie Gesellschaft, Politik, Bildung, Wirtschaft, Kultur, Ernährung, Gesundheit, Energie usw. bewusst offenhalten und sie in Zusammenhang mit der Landwirtschaft stellen.
solavie Jahresversammlung auf dem NaturGut Katzhof
Mitglieder. Der Verein zählt momentan 123 Mitglieder.
Vorstand. Der Vorstand besteht aktuell aus 4 Mitgliedern: Edith Bollhalder, Severin Ettlin, Walter Mangold und Markus Schwegler (Präsident).
Organe des Vereins. Jahresversammlung, Statuten, Vorstand und Mitglieder
Mitgliedschaft. Mit einer Mitgliedschaft ermöglichst du uns die Idee der Solidarischen Landwirtschaft weiterzuverbreiten und aktiv zu gestalten. Alle Interessierten können Mitglied im Verein werden, unabhängig davon ob sie eine Gemüsetasche aus dem Gemeinschaftsgarten beziehen.
Beitrag. Der Jahresbeitrag kostet bei Eintritt CHF 50.00 (Einzelmitglieder) und CHF 40.00 (Familienmitgliedschaft). In den Folgejahren ist ein jährlicher Beitrag von CHF 10.00 zu entrichten.
Anmeldung. naturgut@katzhof.ch oder 062 558 84 11
Unter dem Titel „Solidarische Landwirtschaft – Eine lokale Antwort auf globale Fragen“ fand am 4. Dezember 2018 im Neubad, Luzern eine Infoveranstaltung zur Solidarischen Landwirtschaft statt.
Der Kurzfilm dazu gibt einen guten Einblick in die Veranstaltung. Nebst den Vorträgen der Kooperationsstelle für solidarische Landwirtschaft, der Gemüsekooperative Randebandi und dem Solavie-Gemeinschaftsgarten vom NaturGut Katzhof fand auch eine Podiumsdiskussion zum Thema statt.
Das Buch «Gemeinsam auf dem Acker» gibt einen interessanten Einblick in einige Projekte der Solidarischen Landwirtschaft in der Schweiz.
Auch dem Gemeinschaftsgarten vom NaturGut Katzhof ist in diesem Buch ein Kapitel gewidmet.
Bettina Dyttrich, Giorgio Hösli (2015). Gemeinsam auf dem Acker. Solidarische Landwirtschaft in der Schweiz. Rotpunktverlag: Zürich. (ISBN 978-3-85869-667-0 / CHF 38.00)